NLP Practitioner Ausbildung Karlsruhe: Rapport - der gute Draht
In der NLP Practitioner Ausbildung Karlsruhe haben wir 2018 unsrer Teilnehmer gebeten, den Begriff "Rapport" zu beschreiben. Auf dieser Seite findest du viele tolle Anregungen und Beobachtungen zum guten Draht. Unsere NLP Practitioner haben hier einige Anwendungsmöglichkeiten im Alltag beschrieben.
Rapport - der gute Draht
Ein guter Draht ist, wenn ich mit einem Menschen eine Übereinstimmung habe. Das kann mit einem Freund sein, Familienmitgliedern oder auch mit zufällig getroffenen Menschen. Ich habe das Gefühl mich mit diesem Menschen verbunden zu fühlen, wir befinden uns in einem völligen Einklang. Wir denken das gleiche oder haben ähnliche Erkenntnisse im Leben gesammelt, eine ähnliche Sprechweise, sogar unser Atemrhythmus ähnelt sich, wir berichten über ähnliche Ansichten über das Leben oder Glaubenssätze.
Durch Rapport entsteht Vertrauen
Wenn ich einen Rapport zu meinem Gegenüber herstelle, dann betrete ich seine Weltanschauung, ich gebe ihm das Gefühl, dass ich ihn verstehe und wir eine gemeinsame Verbindung haben. Von außen betrachtet sind wir in einem harmonischen Einklang, auch in Bezug auf unsere Körpersprache, Mimik und Gestik. Die gemeinsame Kommunikation sieht, hört und fühlt sich unglaublich symmetrisch an. Dadurch entstehen Vertrauen und eine starke Verbindung. Das bildet die Grundlage für Kooperationsbereitschaft und eine gelungene Zusammenarbeit. Durch die hergestellte Verbindung achte ich nun auf Gemeinsamkeiten und nicht auf Differenzen. Wenn ich den Menschen für meine Idee gewinnen, oder ihm helfen möchte, dann kann mir der Rapport von Nutzen sein, um dieses Ziel zu erreichen. Es bildet die Grundlage für eine weitere erfolgreiche Kommunikation. Im Alltag kann ich es überall nutzen, ob beim Bäcker, im Verkauf, Familie, Partnerschaft, überall wo ich es mit Menschen zu tun habe. Wenn sich mein Gegenüber wohl fühlt, dann wird er zum Multiplikator und gibt dieses Gefühl weiter, dadurch kann sich die Welt ein Stück weit verbessern und ich stehe sozusagen am Anfang. Dies stellt meine Hauptmotivation da.
Wie kann ich Rapport herstellen?
Rapport und Repräsentationssysteme
Um wirksam kommunizieren zu können sollte ich erkennen, welche Repräsentationssysteme mein Gegenüber verwendet. Entweder sind wir primär visuell, auditiv oder kinästhetisch gepolt. Durch Übung werde ich diese Feinheiten unterscheiden können, denn wir haben Vorlieben überwiegend ein Repräsentationssystem zu benutzen. Dadurch wird es noch einfacher sein einen Rapport herzustellen. Ich kann meine Wahrnehmung in diesem Bereich schulen, um die Repräsentationssysteme noch schneller zu erkennen. Ein Beispiel dazu, ich möchte nun meinem Arbeitskollegen etwas mitteilen, wenn ich sein Repräsentationssystem erkannt habe, dann kann ich wie folgt vorgehen. Entweder benutzt er den visuellen Kanal, dann spreche ich ihn so an: „Ich möchte, dass du es dir ansiehst.“ Ein Mensch, der den auditiven Kanal häufiger nutzt, sollte folgendermaßen angesprochen werden: „Ich möchte ausdrücklich betonen.“ Wenn er eher den kinästhetischen Kanal benutzt, dann: „Ich möchte es dir begreiflich machen.“ An diesen Feinheiten in der Sprache lässt sich erkennen, dass wir unsere Kommunikationsfähigkeiten deutlich verbessern können, damit andere Menschen unsere Botschaft überhaupt verstehen können. Ein guter Draht bzw. Rapport ist eine Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation, dadurch ist es viel einfacher unsere Wünsche/Träume zu erfüllen oder anderen Menschen zu helfen, wenn wir in der Lage sind das Repräsentationssystem eines anderen Menschen anzusprechen. Da wir Menschen Individuen sind ist dieses Wissen essentiell, um den Fokus auf Gemeinsamkeiten, satt auf Differenzen zu setzten.
Daria, NLP Practitioner Karlsruhe 2018
Gemeinsam, in eine Richtung schwimmen…
Früher habe ich gedacht, gute Verbindung passiert mit Glück automatisch.
Heute weiß ich, dass ich einiges tun kann, um das herzustellen.
Ich kann dazu folgende Mittel anwenden:
Die Körpersprache, des Anderen dezent nachahmen.
Durch übernehmen, der Lautstärke, der Wortgeschwindigkeit und einzelner Worte, Gemeinsamkeit herstellen.
Ein gutes Mittel könnte sein, zu beobachten wie sich mein Gegenüber gerade zeigt, (rot=Durchsetzung, grün=Balance, gelb=Inspiration). Und das, durch anpassen (Pacing) spiegeln.
Ob es mir gelungen ist, Verbindung (Rapport) herzustellen, kann ich an folgendem erkennen:
Ich verändere (Leading), etwas an meinem Ausdruck, (Körperhaltung, Sprachstil).
Sobald, der Andere folgt, sind wir im Rapport.
Das Ergebnis, meines ersten Pacing, war komisch:
Mein Mann, ärgert mich gern, in dem er mit Worten stichelt.
Ich habe bei ihm, das Mittel des aktiven Zuhörens genutzt.
Durch das Wiederholen, einzelner Worte,
regte er sich so auf, das er es bleiben lies.
In den letzten Tagen, durfte ich weitere, positive Erfahrungen, machen.
Ein Gefühl entsteht, in schwierigen Situationen handlungsfähiger zu werden.
Ein weiteres Werkzeug, Feedback geben.
Der Hamburger:
- Zu fragen: Was, war für Dich gelungen. Danach zu sagen, was mir Selbst positiv aufgefallen ist.
- Zu Fragen: Ob er meine Sicht und zusätzlichen Handlungsmöglichkeiten erfahren will.
- Zum Abschluss: Wieder etwas prägnant, positives benennen.
Ein weiteres High-light, die Grundannahmen des NLP.
Malou, NLP Practitioner Karlsruhe 2018
Behandle den anderen, wie er behandelt werden will
In unterschiedlichen Gesprächen in wechselndem Umfeld, geschäftlich und privat – in Einzel- und Teamgesprächen – habe ich bewusst beobachtet und wahrgenommen, ob ein guter Draht während der Kommunikation besteht und wie er aufgebaut werden kann.
In Gesprächen mit Freunden oder Kollegen, bei denen auf Anhieb Sympathie und eine Wellenlänge bzw. Chemie besteht, fällt eine positive Kommunikation auf Augenhöhe sehr einfach; die Signale, welche das „Beieinandersein“ und gegenseitiges Interesse zeigen, werden automatisch gesetzt – ich und die anderen nehmen die gleiche Körperhaltung ein, wiederholen teilweise Worte und nehmen unbewusst die gleiche Stimmlage und auch z.B. den Dialekt auf. Verbindung der Gesprächspartner ist offensichtlich und spürbar vorhanden.
In inhaltlich anspruchsvollen Gesprächen, bei welchen z.B. ein Ziel zu erreichen ist oder eine Message vermittelt werden soll und der Kommunikationspartner nicht spontan die gleiche Chemie ausweist, ist es für einen positiven Gesprächsverslauf vorteilhaft, erst einmal Rapport – einen Gleichklang – herzustellen.
So habe ich z.B. in einem Entwicklungsgespräch mit meinem Vorgesetzten das „Pacing“ angewandt. Ich habe bewusst mein Interesse= Dabeisein signalisiert, in dem ich mich – nach offener Sitzpositionierung an der Seite und „en face“ – in der Körperhaltung ihm angepasst habe, im ersten „Small-Talk“ Arm- und Handbewegungen spiegelte sowie vereinzelt seine Worte wiederholte. So konnten wir eine gute Basis für den weiteren Gesprächsverlauf schaffen. Anfangs war das „Pacing“ etwas anstrengend und ungewohnt, habe schnell festgestellt, daß ich mit meinem Chef in eine nahezu wertfreie Kommunikation übergehen konnte, ohne dass er bewusste Steuerung wahrgenommen hat (hoffe ich, er hatte das Pacing auch ganz gut drauf J). Ich konnte mir ein offenes Ohr und Redefreiheit verschaffen und habe volle Aufmerksamkeit erhalten; Als ich mir nicht mehr sicher war, ob er gedanklich bei mir ist, bin ich in das „Leading“ übergegangen – habe die Körperhaltung verändert, die Arme verschränkt am beigestellten Tisch aufgelegt- welches er dann ähnlich übernommen hat. Somit war ersichtlich, daß wir uns noch im vertrauensvollen Gespräch befinden. Mir und uns war ein positiver Austausch gelungen, ich war weitestgehend ruhig und konnte gut und wertfrei meine Position vermitteln.
Das „Pacing“ in einer Teamrunde habe ich eher als anstrengend wahrgenommen, da sehr viele Beziehungsebenen/-geflechte in einem Team bestehen und durch schnellen Wortwechsel die Wortwiederholung eher störend wirkte bzw. schwer darstellbar war. Hier war es hilfreich, bewusst in eine ruhige Kommunikation überzugehen, z.B. durch Pausen setzen, um wieder Verbindung in die Beziehungen und das Gespräch bringen – bewusst und unbewusst.
„Pacing“ und „Leading“ empfinde ich als ein tolles Format, positiv auf den Gesprächsverlauf einzuwirken, um zum für beide Seiten gefühlten Erfolg zu führen, so daß sich jeder durch das Gespräch bereichert fühlt.
Die Betrachtungsweise und für mich ab sofort neue Grundhaltung unterstützt dabei sehr gut:
Anstelle: „Behandle den anderen, wie du behandelt werden willst“ neu:
„Behandle den anderen, wie er behandelt werden will.“
Monika, NLP Practitioner Karlsruhe 2018
Menschen bevorzugen andere Menschen, die so sind wie sie selbst
Perfekt zum Ausbildungsstart begannen in der darauf folgenden Woche die Kurse der Hochschule, was für mich konkret bedeutete: Viele Versuchsobjekte! Ich beobachtete also meine ProfessorInnen und KommilitonInnen genauer als sonst.
Je nach dem mit wem ich spreche, passe ich mich automatisch in Sprechgeschwindigkeit und Betonung an. Dies variiert natürlich, je nach dem wie viel Zeit ich mit betreffender Person verbringe. Das hat mich früher sehr irritiert, ich dachte, andere haben derart starken Einfluss auf mich, dass ich ab und an das Gefühlt hatte ein anderer Mensch zu sein, je nach dem mit wem ich Zeit verbrachte. Doch nun weiß ich, dass dies meine ausgeprägte Empathiefähigkeit ist, ich mich also an mein Gegenüber anpasse und mir so die Kommunikation mit verschiedensten Charakteren leichter fällt. Doch seit ich mir dieser Fähigkeit bewusst bin, versuche ich vermehrt diese unterbewussten und für mich natürlichen Vorgänge ins Bewusstsein zu rufen und beobachte meinen Kommunikationspartner genau. Wie lange hält er/sie den Blickkontakt, wie schnell wird gesprochen, hat er/sie bestimmte Merkmale in der Aussprache oder gibt es Worte die bevorzugt bzw. vermehrt verwendet werden? Auch enorm wichtig: Wie ist die Körperhaltung?
Ich versuchte mich nun bewusst auf meinen Kommunikationspartner einzustellen. Die Menschen kommen so leichter in den Redefluss, sie fühlen sich verstanden.
Was ich jedoch an mir selbst beobachten konnte: Sobald ich mich zu sehr darauf konzentrierte meine Sprache oder Körperhaltung (bewusst) an meinen Kommunikationspartner anzupassen, viel es mir schwerer. Es ist leichter/natürlicher für mich, mich einfach auf die Konversation einzulassen und meine Empathie (unterbewusst) den Rest machen zu lassen.
Menschen bevorzugen andere Menschen, die so sind wie sie selbst.
Dies bemerkte ich vor allem in Situationen des Alltags, in welchen keine Worte verwendet wurden. Denn als ich eines Morgens in der Bahn stand, stieg ein junger Mann ein, der die gleichen Piercings hatte, wie ich sie trage. Es waren reichlich Plätze frei, doch blieb er mir gegenüber stehen. Ein banales Beispiel aber wir neigen doch meist dazu, die Menschen sympathisch zu finden, die etwas an sich haben was uns ähnelt da uns diese Merkmal vertraut ist.
Ich denke, dass es mit unserer Sprache, Intonation und Körperhaltung genauso ist, wir verstehen einander besser, wenn wir auf die gleiche Weise miteinander sprechen.
Samira, NLP Practitioner Karlsruhe 2018